Vor dem Konzert wird der Pianist einen kurzen Einführungsvortrag halten, in dem er die kompositorischen Besonderheiten und Raffinessen der Goldberg-Variationen erläutert.
J.S. Bachs Werke bilden eine lange Reihe von Meisterwerken, und dennoch sind die „Goldberg-Variationen“, eigentlich „Aria mit verschiedenen Veränderungen für Cembalo mit 2 Manualen“ oder auch “Clavierübung IV. Theil“, ein herausragender Höhepunkt, um den sich zahlreiche Legenden gewoben haben. Eine einfache, liedartige Melodie bildet den Ausgangspunkt für 30 Variationen, die nicht nur satztechnisch meisterhaft komponiert, sondern gleichermaßen faszinierend und wohlklingend anzuhören sind. Mit mathematischer Genauigkeit erscheinen Kanons über alle Intervalle vom Einklang bis zur None, im Wechsel dazu innige, stimmungsvolle Charakterstücke, ferner virtuose Kabinettstücke, die alles überbieten, was zu Bachs Zeit an Klaviertechnik und Schnelligkeit überhaupt denkbar war, und schließlich die vollends überraschenden Moll-Variationen, in denen chromatische Harmonien Spannungen entstehen lassen, die man eher im 19. als im 18. Jahrhundert erwarten würde.
Constantin Alex, im Hauptberuf Universitätsmusikdirektor an der Berliner Humboldt-Universität, blickt bezüglich der Werke J.S. Bachs auf eine jahrzehntelange und vielfältige Erfahrung zurück. Er dirigierte die großen Chorwerke Bachs, spielte eine Vielzahl der bedeutenden Orgelwerke und wendet sich nun vermehrt dem Klavierwerk Bachs zu. Dabei geht er ungewöhnliche Wege, sucht die Erfahrung mit den Originalinstrumenten des 18. Jahrhunderts wie Cembalo und Clavichord, verbindet sie aber immer wieder mit dem modernen Konzertflügel, auf dessen dynamische Möglichkeiten und singenden Ton er auch und gerade bei Werken des Barock nicht verzichten will.
Wir freuen uns auf Sie!
Ihr Elmhaus-Team